Königschaffhausen

Ausser für die Linien „Basel 1900“ und „Basel 1916“ war Königschaffhausen die wichtigste „Durchgangsstation“ für die Schweizer Linien: Sie alle haben einen Bezug zu Königschaffhausen. So kamen die Linien Gadmen, Berg, Mauren und Basel 1929 direkt von dort. Die in Zürich, Lützelflüh, Fischbach-Göslikon, Dübendorf und Escholzmatt-Marbach eingebürgerten Mattmüller über Umwege.

Seit 1975 ist das Winzerdorf Königschaffhausen ein Stadtteil von Endingen. Das Dorf mit rund 1’100 Einwohnern (31.12.2017) liegt im Norden des Kaiserstuhles im Landkreis Emmendingen im Südwesten von Baden-Württemberg, etwa 30 km nordwestlich von Freiburg im Breisgau.

 

Erste Erwähnung

Königschaffhausen wird im Jahre 995 erstmals unter der Bezeichnung „Scafusen“ urkundlich erwähnt, 1270 dann „Kunges Schafhusen“ (königliches Schafhaus) und ab 1326 schrieb man Königschaffhausen, da es Verwechslungen mit dem Ort Oberschaffhausen gab.[1]

 

Reformation

Das Dorf gehörte den Habsburgern, wechselte ab 1270 mehrmals den Besitzer. Um 1540 war Markgraf Ernst von Baden alleiniger Besitzer und Gerichtsherr von Königschaffhausen.[2] Markgraf Karl II. von Baden führte 1556 die Reformation ein: Alle Bewohner hatten sich zum evangelischen Glauben zu bekennen.[3]

Bald nach der Reformation liess der Markgraf in seinen Landen Schulen einrichten. Ab wann genau in Königschaffhausen unterrichtet wird, ist unbekannt. 1654 lässt sich der erste Lehrer nachweisen, er hiess Johann Bartholomäus Knaphelius.[4]

 

Heimburger Hans Georg Mattmüller

Seit dem späten 17. Jahrhundert sind in Königschaffhausen Heimburger (oder Heimbürger) belegt. Einer der ersten war Hans Georg Mattmüller, er amtete 1710/1711. 1720 folgte ein Hans Mattmüller.[5] Hans Georg ist mit Johann Georg Mattmüller identisch. Er wurde am 20.12.1677 in D-Ihringen geboren, heiratete 1699 Catharina Henninger, die Tochter des verstorbenen Joh. Conrad Henninger, Vogt[6] von Königschaffhausen[7]. Johann Georg starb 1755 in Königschaffhausen. Von ihm stammen alle Schweizer Mattmüller ab, ausser die Linien, welche 1900 und 1916 in Basel eingebürgert wurden.

 

Quellen
[1] Winzergenossenschaft Königschaffhausen eG: Jubiläumsschrift 50 Jahre Winzergenossenschaft in 1983.
[2] Bernhard Oeschger: Endingen am Kaiserstuhl – Die Geschichte der Stadt. Endingen 1988, Seite 277.
[3] Oeschger. Seite 289.
[4] Oeschger. Seite 295.
[5] Oeschger. Seite 282.
[6] Der Vogt war der Vertreter des Markgrafen vor Ort. Oeschger. Seite 279.
[7] Anna Burkhardt-Kuhny, Martin Keller: Ortssippenbuch Ihringen am Kaiserstuhl. Geschichtsverein Markgräflerland e.V. Basel 2003. Eintrag 1539.