Broggingen

Broggingen war eine der „Durchgangsstationen“ für die Schweizer Linien Zürich und Fischbach-Göslikon. Das Dorf liegt etwa 25 km nordöstlich von Ihringen. Seit 1975 ist Broggingen ein Ortsteil der Stadt Herbolzheim und hat 2018 rund 800 Einwohner. Herbolzheim liegt im Südwesten von Baden-Württemberg, etwa 30 km nördlich von Freiburg im Breisgau.

 

Mattmüller-Brüder zum Ersten

Zwei Mattmüller-Brüder, geboren in Broggingen, kamen etwa 1890 in die Schweiz. Sie stammen aus einer kinderreichen Familie mit sehr hoher Kindersterblichkeit. Karl Simon zog nach Wohlen AG, wo er ein Coiffeurgeschäft betrieb, und Johann Georg nach Appenzell als Schriftsetzer, wo er sich für die ärmere Bevölkerung einsetzte. Beide heirateten Schweizerinnen, beide wurden Witwer und heirateten ein zweites Mal, wiederum Schweizerinnen. Beide blieben bis zu ihrem Tod deutsche Staatsbürger.

Karl Simon hatte aus erster Ehe drei Söhne. Der Älteste blieb deutscher Staatsangehöriger, leistete Kriegsdienst im 1. Weltkrieg, heiratete in Deutschland und verstarb auch dort. Die beiden Jüngeren wurden Schweizer Bürger: Emil Adolf am 17.01.1922 in Zürich und Walter Ernst am 12.08.1932 in Fischbach-Göslikon AG. Die Ehen von Johann Georg blieben vermutlich kinderlos oder die Kinder verstarben vor dem Teenager-Alter.

 

Mattmüller-Brüder zum Zweiten

Rund 20 Jahre früher übersiedelten zwei andere Mattmüller-Brüder aus Königschaffhausen in die Schweiz. Christian liess sich in Brienz BE nieder und Jakob Martin in Mauren TG. Beide heirateten Schweizerinnen und erhielten das Schweizer Bürgerrecht. Die Brüder aus Königschaffhausen waren Cousins 4. Grades zum Brüder-Paar aus Broggingen: Johann Georg Mattmüller war ihr gemeinsamer Urururgrossvater, er wurde 1677 in D-Ihringen geboren und starb 1755 in D-Königschaffhausen. Ob die Brüder-Paare wohl voneinander wussten und sich auch mal besuchten?